Die Insel Jeju – Wandern im Land der Morgenstille

Jeju WanderwegDie größte Insel Südkoreas liegt 86 Kilometer vor dem Festland und besitzt trotz ihres subtropischen Klimas herrlich alpine Wanderwege. Der ungekrönte König des Eilandes wird Hallasan genannt und meint einen wuchtigen Schichtvulkan, dessen Besteigung selbstverständlich den finalen Höhepunkt jeder Reise markiert.

Über Hügel und am Meer entlang: abwechslungsreiche Routen

Im kleinen Dörfchen Sihaeng, das einige Kilometer im Hinterland beheimatet ist, startet ein circa fünf bis sechs stündiger Wanderpfad. Zunächst folgen die Sportler einigen schmalen, steilen Serpentinen, die sie auf panoramareiche Aussichtsberge führen.

Der Malmi-Hügel repräsentiert nach rund drei Kilometern die erste Hürde und offeriert herrliche Rundblicke auf die See und die Küstenregion. Auf Jeju gibt es insgesamt 360 solcher Erhebungen – Reisende bräuchten also beinahe ein ganzes Jahr für eine komplette Inseltour, würden sie sich jeden Tag einen Gipfelsturm vornehmen.

Nach der Überquerung des Al-Hügels geht es hinunter auf Meereshöhe. Dort empfängt die Sportler das schneeweiße, die Augen blendende Salzfeld von Jongdalli. Im Hintergrund rauschen die Wogen des Ostchinesischen Meers, der Wind säuselt leise und wiegt dabei die kniehohen Gräser sanft hin und her. Für Kilometer ist nun der Ozean der ständige Begleiter der Reisenden, bevor der Gwangchigi-Strand sie mit seinem atemberaubenden Flair empfängt.

Video: Reiseerlebnis Jeju

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Alte Mauern und endlose Felder

Rund 22 Kilometer liegen zwischen den Städten Onpyeong Pogu und Dangke Pogu. Das Streckenrelief ist nicht zu anspruchsvoll und führt nur über wenig steile Anstiege auf einige Hügel. Allerdings verlangt die Distanz ausreichend Kondition, bewegen sich die Sportler doch durch Landschaften, die größtenteils unbesiedelt sind und in denen die Wanderung nicht einfach abgebrochen und mit dem Taxi weitergefahren werden kann.

Reiseratgeber

Wer sich indes fit genug fühlt, wird schon wenige Schritte hinter Onpyeong Pogu auf verzückende Panoramen treffen und sich gleichsam entrückt fühlen. Nichts als die raue Schönheit der Natur empfängt die Wanderer und lässt sie immer wieder auf stumme Zeugen der koreanischen Geschichte treffen. Schon vor Jahrtausenden besiedelte der Mensch das Eiland und hinterließ gerade rund um den Tong-Hügel seine Spuren. Aufmerksame Beobachter werden auf den riesigen Wiesen und Feldern immer wieder Grundrisse von Behausungen ausmachen können, die bereits um die Zeitenwende entstanden sind.

Der höchste Berg Koreas: geheimnisvoller Hallasan

Mit 1950 Metern überragt er alle anderen Regionen des asiatischen Staates und versprüht auf die Sunrise peak TreppenMenschen seit Jahrhunderten eine geradezu magische Anziehungskraft. Der Hallasan ist Zentrum des nach ihm benannten Nationalparks und darf aktuell nur auf zwei verschiedenen Pfaden erklommen werden. Alle anderen sind aus Naturschutzgründen nicht für Besucher geöffnet und bleiben Vulkanologen oder Rangern vorbehalten.

Über den Soengpanak-Trail oder Gwaneumsa-Trail zum Gipfel zu gelangen sollte nicht unterschätzt werden. Schließlich starten die Wanderer beinahe auf Meereshöhe und müssen sich mit den ganzjährig heißen Klimaten der Insel auseinandersetzen.

Haben es die Reisenden schließlich geschafft, bietet sich ihnen ein stimmungsvoller Ausblick in den Krater des Feuerbergs. Abhängig von der Jahreszeit, sammeln sich im kleinen Kratersee unterschiedlich große Wassermassen. Obwohl der Hallasan letztmalig im Jahre 1007 ausgebrochen ist, vermögen Gipfelstürmer hin und wieder ein dumpfes Grollen aus seinem Bauch zu vernehmen. Er schläft – aber erloschen ist er nicht!

Koreas zauberhafter Garten Eden

Jeju gilt in Korea als schönstes, da romantischstes, Reiseziel für Flitterwöchner. Und tatsächlich treffen leidenschaftliche Bergwanderer auf stimmungsvolle Landschaften voller Magie. Weil das Eiland immer noch dünn besiedelt und in vielen Teilen völlig unberührt ist, lassen sich stille Momente sammeln, die für die Anforderungen des Alltags stärken!

Titelbild: © istock.com – ninglu

Textbild: © istock.com – orpheus26

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Hannah Meier

Hannah Meier, 28 Jahre alt, aus Duisburg. Redakteurin auf entdeckungsreisen.org

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