Riga – Die schönsten Ecken der lettischen Hauptstadt

Panorama von RigaSeine Position als größter Ballungsraum des Baltikums verdankt Riga zu großen Teilen der Hanse. Schon ab 1150 blühte der Handel an der Düna, die nur wenig später in die Ostsee mündet und so treffen Reisende in Lettlands Hauptstadt auf viele Hinterlassenschaften des einstigen, maritimen Handelsimperiums.

Eine Altstadt zum Flanieren, Staunen und Verweilen

Das historische Zentrum Rigas wurde von der UNESCO gänzlich in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Obwohl im Zweiten Weltkrieg massiven Zerstörungen ausgesetzt, haben die Letten ihr „kulturelles Herz“, so der Beiname der Altstadt, detailgetreu und ohne Mühen zu scheuen wieder aufgebaut.

Bei einem Spaziergang begegnen Touristen zuallererst die wuchtigen beiden Gotteshäuser. Der Dom zu Riga wurde aus roten, weitum leuchtenden Backsteinen erbaut und dominiert das Stadtbild bereits seit 1211. Stimmungsvolle Panoramen genießt, wer die Stufen hinauf zur Aussichtsplattform erklimmt und hinunter zum quirligen Kirchenvorplatz blickt. Nur einen Katzensprung entfernt steht die Petrikirche. Ihre erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1209 und damit gilt sie als der wahrscheinlich älteste Sakralbau der geschichtsträchtigen Metropole. Ihr 120 Meter hoher Turm war lange Zeit das höchste Bauwerk des gesamten Landes und Kupferstiche aus dem Mittelalter zeigen, dass er schon damals als markantes Wahrzeichen fungierte.

Viel Grün und noch mehr funkelndes Blau

Riga verwöhnt seine Einwohner und Besucher mit herrlich weitläufigen Parks und üppigen Grünflächen. Die herausragendste Anlage trägt den Namen „Wöhrmannscher Garten“ und zieht bereits seit 1817 tagtäglich tausende Erholungssuchende, Müßiggänger und Naturgenießer an. Prächtige Alleen führen zu den teilweise sogar tropischen Baumreihen, die den Winter über mit kunstvollen Frostschützen bedeckt werden. Im Rosengarten duftet es verführerisch und wer im Parkrestaurant einkehrt, bekommt landestypische Speisen kredenzt.

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Auf dem Stadtgebiet von Riga hat sich die 1020 Kilometer lange Düna bereits zu einem mächtigen Strom von gut 700 Meter Breite aufgeschwungen. Unternehmen Reisende eine kleine Hafenrundfahrt, bekommen sie die fantastische, charakteristische Silhouette der Downtown sprichwörtlich auf dem Silbertablett serviert. Die Turmspitzen, das Sammelsurium der alten Kontorhäuser und das verheißungsvolle, kobaltblaue Glitzern der Düna vereinen sich zu einem Reisemoment, der andächtig innehalten lässt.

Quer durch Rigas Museen

Etwas außerhalb der Stadt, genauer gesagt am stillen Jugla-See, ist das Lettische Freilichtmuseum beheimatet. Die bereits im Jahre 1932 eröffnete Ausstellung zeigt 118 Gebäude aus allen Teilen des Baltikums.

Reiseratgeber

Weil nicht nur die Exponate, sondern auch die landschaftliche Gestaltung des Museums die Gäste verzücken, sollte sich ausreichend Zeit für einen Besuch genommen werden. Auch in den eisigen Wintermonaten sind die Pforten geöffnet – wer möchte, kann auf dem flachen, idyllischen See mit vor Ort ausgeliehenen Schlittschuhen einige Pirouetten drehen.

Nächstes keinesfalls zu versäumendes Highlight ist das Museum „Juden in Lettland“. Die riesige Ausstellungsfläche beleuchtet die Lebensumstände der jüdischen Bevölkerung zwischen dem 18. Jahrhundert und dem Jahre 1941. Weil immer noch geforscht wird, um den Opfern des Holocaust ein Gesicht zu geben, verändern sich die Museumsräume permanent. Damit sich Interessierte einen Eindruck davon verschaffen können, wie Riga dereinst ausgesehen hat und unter welchen Bedingungen die Kaufleute hier ihren Geschäften nachgingen, sei ihnen das Mentzendorffhaus ans Herz gelegt. Dessen integriertes Museum beleuchtet die Schifffahrtsvergangenheit Rigas.

Dem Auge schmeichelnd, der Seele wohltuend: Riga

Gemütlich und beschaulich geht es in der Altstadt zu, die Neustadt strotzt vor Jugendstilbauten, die Kunst- und Kulturszene präsentiert sich üppig und trotzdem wartet Riga mit viel Natur auf – mehr Perfektionismus ist kaum eine andere Metropole zu bieten im Stande!

Titelbild: © istock.com – joyt

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Hannah Meier

Hannah Meier, 28 Jahre alt, aus Duisburg. Redakteurin auf entdeckungsreisen.org

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