Feenkamine und Felsenkirchen locken jedes Jahr unzählige Touristen nach Zentralanatolien. Die Region um die Kleinstadt Göreme ist UNESCO Kultur- und Naturerbe und gehört zu den außergewöhnlichsten Landschaften der Türkei.
Nationalpark Göreme – bezaubernde Vulkanlandschaft mit kulturellem Erbe
Göreme ist eine typische Stadt im landwirtschaftlich geprägten Anatolien mit kleinen Läden, steinernen Gebäuden und lärmendem Verkehr. Ganz außergewöhnlich ist hingegen die Umgebung der Stadt. Überall in der Landschaft sind Spuren von früherer vulkanischer Aktivität zu entdecken. Markanten Felsformationen aus Tuffstein – Feenkamine – prägen die Silhouette des Ortes.
Ein Höhepunkt ist die in den Felsen gehauene Dunkle Kirche, die außen unscheinbar ist und im Inneren mit umso bunteren Fresken geschmückt wurde. Im nördlich der Stadt gelegenen Love Valley sieht man die von der Erosion geformten Felskamine in einer intakten Naturlandschaft. Die Suche nach einer Unterkunft sollte man auf die vier Orte in unmittelbarer Nähe des Nationalparks konzentrieren:
- Göreme
- Uçhisar
- Ortahisar
- Ürgüp
Video: Ballonfahrt in Kappadokien
Sonnenaufgang über der Vulkanlandschaft
Am zweiten Tag meiner Reise durch Anatolien ist es soweit. Um 5.00 Uhr morgens holt mich der Shuttlebus aus meinem Hotel im Zentrum von Göreme ab und bringt mich zu einem ebenen Feld einige Kilometer außerhalb des Ortes.
Die Sonne ist gerade aufgegangen und der wolkenlose Himmel verspricht ideale Bedingungen für eine Ballonfahrt in Kappadokien. Während unsere kleine Gruppe aus 13 Passagieren Kaffee trinkt wird der Ballon flugfertig gemacht. Nach dem Start gewinnen wir langsam an Höhe. Da am Boden Windstille herrscht beginnt eine nennenswerte Seitwärtsbewegung erst in einer Höhe von 300 Metern. Der Ballon steigt noch weiter und zieht über Feenkamine und in den Felsen gehauene Wohnungen hinweg. Hoch über der Vulkanlandschaft beginnt man zu verstehen, warum eine Ballonfahrt in Kappadokien zu den beliebtesten Aktivitäten gehört. Die Landschaft verändert sich aus der Vogelperspektive, plötzlich sieht man zerfurchte Täler und Gräben. Nach einer Stunde ist die Fahrt zu Ende und es wird Zeit für das Frühstück.
Kaymakli – eine unterirdische Stadt für tausende Bewohner
Eine von mehreren Dutzenden unterirdischen Städten der Türkei ist Kaymakli. Die Anfänge der Stadt unter Tag liegen in der Bronzezeit. Nach der Zeitenwende wurde Kaymakli von den urchristlichen Gemeinden genutzt und ausgebaut.
In acht unterirdischen Stockwerken erreicht man über ein komplexes Tunnelsystem Stallungen, Lagerräume, Werkstätten und Wohnräume – für Besucher sind fünf Stockwerke geöffnet. Über enge, steile Treppen gelangt man immer weiter in die Tiefe.
Die einstigen Bewohner haben alle ihre Anstrengungen auf ein Leben unter Tag ausgerichtet und so findet man auch Altar- und Grabräume. Es wird angenommen, dass die Stadt mehreren Tausend Einwohnern Zuflucht bot. Menschen und ihre Tiere wurden über ein Schachtsystem mit Sauerstoff versorgt.
Kappadokien aus allen Blickwinkeln
Eine Reise nach Anatolien ist eine Begegnung mit erstaunlichen Landschaftsformen und Lebensweisen. Auf Schritt und Tritt begegnet man außergewöhnlichen Felsformationen aus Tuffstein, die die Erosion hinterlassen hat. Bei einer Ballonfahrt in Kappadokien und dem Besuch einer unterirdischen Stadt lernt man eine einzigartige Kulturlandschaft kennen.
Titelbild: © istock.com – kotangens
Hannah Meier
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