Die Ararat Besteigung erfordert körperlich und mental eine längere Vorbereitungszeit mit mehrmals wöchentlichem Training. Teilweise lange, steile und unwegsame Etappen stellen höchsten Anspruch an Kondition und Ausdauer, Trittsicherheit und Teamfähigkeit.
Trekkingreise zum feurigen Berg
Die Arche Noah soll einst auf dem Berg gestrandet sein, so der Mythos. Das Heiligtum in Ostanatolien verehren auch Armeniern und Georgiern. Wer vom Ararat spricht, meint in der Regel den Großen Ararat mit 5.137 Höhenmetern.
Neben dem höchsten Berg der Türkei liegt der Kleine Ararat, dessen Gipfel knapp 3.900 Meter Höhe misst. Diese Berge sind Teil eines Nationalparks, der durch seine atemberaubende Schönheit besticht.
Im legendären Mount Ararat National Park befindet sich der landesweit einzige Gletscher, sowie der weltweit zweitgrößte Meteorpark. Die Hochebene prägt ein Bewuchs aus Klee, Wildgetreide, Vogelwicke oder Wiesenfuchsschwanz. Für Wildkatze, Wolf & Co. gilt der Lebensraum rund um die erloschenen Vulkane als einzigartig.
Erstmals gelang 1829 dem Deutschen Friedrich Parrot eine Ararat Besteigung. Heutzutage wird der Berg hauptsächlich über die Südseite begangen. Als beste Reisezeit gelten die Sommermonate. Von März bis Mai werden Skitouren angeboten. Im Winter beherrschen Schneestürme die eisige Bergwelt
Video: Haben Archäologen wirklich die Arche Noah gefunden?
Der klassischen Route folgen
Im Ort Eli startet eine Tour über die Südflanke zum AraratGipfel. Sie führt über Geröll und Gletschereis auf über 5.000 Meter Höhe. Neben Erfahrungen zur Handhabung von Eispickel und Steigeisen setzt der Aufstieg ausgezeichnete Kondition und absolute Trittsicherheit voraus. Zur ausreichenden Akklimatisierung sollte besser mehr Zeit eingeplant werden, so dass fünf Trekkingtage für die Besteigung zu empfehlen sind. Der Verlauf im Detail:
- Flug nach Istanbul
- Weiterreise nach Ostanatolien in die Stadt Van
- Fahrt nach Dogubayzit an den Fuße des Ararat
- Besichtigung der Überreste des IshakPaschaPalastes
- Fahrt zur Ortschaft Eli (2.200 Meter)
- Umlagerung des Gepäcks auf Mulis
- Beginn der Ararat Besteigung
- Aufstieg zum Green Camp (3.200 Meter)
- Ankunft im Hochlager (4.100 Meter)
- Eintreffen auf dem Gipfel (5.137 Meter)
- Abstieg zum Green Camp.
Unbedingt gut vorbereitet sein
Die Erlaubnis zur Besteigung des Ararat erteilt das Innenministerium der Türkei. Eine wesentliche Voraussetzung für die Genehmigung ist die Expeditionsleitung durch einen zertifizierten türkischen Bergführer. Das sogenannte Sportvisum stellen Botschaft oder Konsulat des Reiselandes aus.
Von der Beantragung bis zur Aushändigung müssen Tourteilnehmer mindestens drei Monate Bearbeitungszeit einplanen. Die Kosten für ein Visum betragen etwa 50 Euro. Die Konförderation türkischer Bergsteiger erhebt den selben Betrag als Gebühr. Vor und nach einer Bergtour sind Aktivurlauber zur Meldung beim regionalen Militärposten verpflichtet.
Dort ist eine Teilnehmerliste hinterlegt. Nicht jeder Reisende kommt mit der Höhe einer Ararat Besteigung zurecht. Leider gibt es vorab keine Möglichkeit einer spezifischen Verträglichkeitsprüfung. Um Komplikationen zu vermeiden, sollten sich Urlauber von einem höhenerfahrenen Arzt beraten lassen.
Denn der Erfolg einer Besteigung ist vor allem vom Gesundheitszustand abhängig. Alter und Geschlecht sind für die Entstehung einer Höhenkrankheit nicht entscheidend. Mit dem richtigen Verhalten lassen sich Komplikationen vermeiden!
Die eigene Sicherheit beachten
In zunehmender Höhe schwindet die Sauerstoffkonzentration. Deshalb sollte das Gehen langsam und gleichmäßig sein. Die Atmung ist rhythmisch und tief. Jeder Teilnehmer muss auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Da in Höhenlagen fünf Liter Feuchtigkeit ausgeatmet werden, sollte die Trinkmenge sechs bis sieben Liter Wasser betragen. Haut und Augen benötigen besonderen Schutz!