Urlaub in Bozen: Historische Altstadt mit internationalen Flair

Südtirol
Im Jahre 2009 wurde Bozen zur Alpenstadt des Jahres gekürt. Die malerische Metropole am Zusammenfluss von Eisack, Etsch und Talfer macht dieser Auszeichnung alle Ehre und lädt ihre Besucher zu einem romantischen Stadtbummel, in faszinierende Museen und in die Bergwelt rings um die Häuserzeilen ein.

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Wandeln unter Lauben – Urlaub in Bozen

Die Bozner Laubengänge sind ein mittelalterliches Kleinod und lassen es zu, unabhängig vom Wetter durch das Zentrum zu flanieren. Rechts und links der Altstadtgassen lustwandelt man trockenen Fußes an alteingesessenen Geschäften vorbei und besucht das Merkantilmuseum. Dieses beschäftigt sich eingehend mit der Wirtschaftsgeschichte der Südtiroler Kapitale und ermöglicht einen interessanten Blick in die Vergangenheit.

Schon die Fugger unterhielten in Bozen mehrere Magazine und lagerten in den Kellergewölben der Lauben wertvolle Waren. Folgt man den schmucken Straßenzügen, steht man unweigerlich vor dem Dom Maria Himmelfahrt. Die farbenprächtigen Dachziegel des Gotteshauses sind weitum sichtbar, während im Inneren das prunkvolle Dommuseum die Reisenden fasziniert.

Goldene Monstranzen, mit Juwelen besetzte Kelche und filigran bestickte Messgewänder erinnern an die Zeit vor der bayerischen Herrschaft. Südtirol wurde Anfang des 19. Jahrhunderts von Napoleon besetzt und an die Bayern „verschenkt“ – dabei betrieb Staatsminister Montgelas seine Aufklärungspolitik auch südlich des Alpenhauptkamms.

Der Mann aus dem Eis

Das Südtiroler Archäologiemuseum stellt Exponate aus mehreren Jahrtausenden Menschheitshistorie aus. Die Kelten, Römer und Germanen kommen darin zu Wort und erzählen ihre Geschichte. Hauptattraktion der Ausstellung ist jedoch der sogenannte „Ötzi“. 1991 fand man in den Ötztaler Alpen die Mumie eines seit mindestens vor 5100 Jahren verstorbenen Mannes, der vermutlich durch einen Pfeilschuss derart schwer verwundet worden war, dass er im Schnee liegen blieb.

Der Gletscher gab ihn schließlich frei und seither forschen Wissenschaftler an den damaligen Lebensumständen der Menschen. Dass in der europäischen Prähistorie nur primitive Gesellschaften existiert hätten, widerlegt der Ötzi auf eindrucksvolle Weise. Er war vermutlich auf Reisen und überquerte im Alleingang die Alpen. Seine körperliche Verfassung sowie die für damalige Verhältnisse gute Ausrüstung deuten darauf hin, dass er nicht zum ersten Mal in das heutige Italien aufbrach. Ob Händler, Diplomat oder Blaublüter – der Ötzi gibt den Forschern noch immer Rätsel auf.

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Messner und die Bozner Panoramen

Die Stadt breitet sich in einem Talkessel aus und steigt an ihren Rändern merklich an. Von allen Plätzen und Straßen aus blickt man in die Südtiroler Bergwelt und wird zu kleinen Wanderungen verlockt. Sport und Kultur kombiniert ein Aufstieg zum Schloss Sigmundskron. Der Extrembergsteiger Reinhold Messner hat dort eines seiner Museum eröffnet und es unter das Motto „Was der Berg mit dem Menschen macht“ gestellt.

Doch auch abgesehen von dieser spannenden Sammlung hat die alte Schloss Ruine Interessantes zu bieten. Sie taucht im Jahre 945 erstmals in den Analen auf und gilt daher als älteste Wehranlage Südtirols. Als die Bevölkerung sich 1957 von Italien loslösen wollte und auf ihre Eigenständigkeit als Tiroler Nation pochte, versammelten sich auf dem Gelände über 30.000 Menschen. Vom Weißen Turm aus inhaliert man einen atemberaubenden Rundblick über Bozen und die Eisack.

An der Schnittstelle der Kulturen

Bei einem Urlaub in Bozen wird man mediterrane und alpine Impressionen gleichermaßen sammeln. Die zauberhafte Metropole vereint das rustikale Lebensgefühl der „Berg’ler“ mit dem La Dolce Vita Italiens und steht deshalb wie keine andere Stadt Tirols für die Vielfalt Europas. Weinberge, Apfelbaumreihen und der schneebedeckte, markante Schlern versprühen Exotik pur!

Bildquelle: Copyright Santi Rodriguez – shutterstock.com

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Hannah Meier

Hannah Meier, 28 Jahre alt, aus Duisburg. Redakteurin auf entdeckungsreisen.org

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