Im Vergleich zu anderen Reisevarianten wartet das Kreuzfahrtsegment mit einem extrem hohen Sicherheitsniveau auf – zwischen 2005 und 2010 kam es global bei 100 Millionen Kreuzfahrern zu lediglich 16 Todesfällen. Damit dies auch so bleibt, müssen von Seiten der Reedereien internationale Gesetze eingehalten und bezüglich der Passagiere den Anweisungen der Crew-Mitglieder gefolgt werden.
Standards und Besatzung: Welche Anforderungen sind zu erfüllen?
Um zum Kapitän eines Kreuzfahrtschiffes ernannt zu werden, braucht es viel Erfahrung und eine fundierte Ausbildung. Passagiere können gewiss sein, dass nur derjenige sprichwörtlich ans Ruder gelassen wird, der über nautisches und technisches Fachwissen verfügt und ein Studium auf der Seefahrtsschule durchlaufen hat.
Fällt der Kapitän beispielsweise aus gesundheitlichen Gründen aus, sind auf einem Kreuzfahrtschiff stets mehrere Offiziere zugegen, die die Fähigkeit besitzen, seinen Verantwortungsbereich nahtlos zu übernehmen.
Der 1. Offizier fungiert quasi als Co-Kapitän und manövriert das Schiff zeitlich gesehen ohnehin zu gleichen Teilen wie der Kapitän. Für die nötige Sicherheit auf Kreuzfahrtschiffen sorgen auch die sogenannten SOLAS-Richtlinien. Diese legen fest, wie viele
- Sicherheitswesten,
- Rettungsboote
- und Besatzungsmitglieder
mindestens an Bord zu sein haben. Darüber hinaus durchlaufen sämtliche Kreuzfahrtschiffe in regelmäßigen Abständen eine Art TÜV-Verfahren, bei dem sie auf ihre Seetauglichkeit hin überprüft werden.
Gefahrenquellen für Kreuzfahrtschiffe: das sind die bedeutsamsten
Eines der größten Risiken für ein Schiff auf hoher See ist Feuer. Weil Moderne Ozeandampfer über technisch hochwertigste Ausstattungen verfügen und das meiste davon elektronisch abläuft, gelten Kabeldefekte als Hauptverursacher für Bordbrände.
Wollen Passagiere zur Sicherheit auf Kreuzfahrtschiffen beitragen, sollten sie aufmerksam auf den Geruch von verkohltem Plastik reagieren und etwaige Beobachtungen unverzüglich einem Crew-Mitglied mitteilen. Je früher ein Brand erkannt wird, desto weniger Löschwasser muss zum Einsatz kommen.
Dieses könnte zu einer Schräglage führen. Selbstverständlich spielt in diesem Zusammenhang die Schiffsgröße eine enorme Rolle. Ein 250 Meter langes Modell wird von 5000 Litern Löschwasser weniger beeindruckt sein als ein Kreuzer, der „nur“ 80 Meter zählt. Weitere Risikofaktoren für jedes Schiff sind Riffe, Stürme und schlechte Sichtverhältnisse.
Da auf der Brücke mehrere nautische Geräte gleicher Funktion für die Sicherheit auf Kreuzfahrtschiffen sorgen, sind Natureinflüsse heutzutage weniger problematisch. Sie können rechtzeitig erkannt und umfahren werden.
Video: Sicherheit auf See | Doku
Passagiere tragen zur Sicherheitslage bei!
Das SOLAS-Abkommen („Safety of Life at Sea„) schreibt vor, dass spätestens 24 Stunden nach dem Ablegen eine Seenotrettungsübung durchgeführt werden muss. Als Passagier sollt an diesem Training aufmerksam teilgenommen und der Orientierungsplan gewissenhaft studiert werden.
Die Crew informiert darüber, wo die sogenannten Sammelstellen für die Evakuierung liegen und wie das Befüllen der Rettungsboote auszusehen hat. Kinder, körperbehinderte, große oder übergewichtige Passagiere bekommen übrigens speziell für ihre Bedürfnisse designte Rettungswesten ausgehändigt.
Ertönt das Alarmsignal – sieben kurze und ein langgezogener Ton – haben sich alle Passagiere an den jeweiligen Sammelstellen einzufinden. Weil die Kleinsten auf Modernen Kreuzfahrtschiffen mit einem GPS-Armband ausgestattet werden, stellt es kein Problem dar, sind Eltern und Kinder zum Zeitpunkt des Alarms getrennt.
Spielt der Sohn, die Tochter im Kids-Club und kommt es währenddessen zu einem Notfall, bringt ein Crew-Mitglied das Kind mithilfe des Bändchens zum elterlichen Sammelplatz.
Gemeinsam für die Sicherheit auf Kreuzfahrtschiffen sorgen
Die Hauptverantwortung für den Ozeanliner liegt in den Händen der Reederei, des Kapitäns und der Crew. Doch helfen Reisende ein wenig mit und halten sie sich an die Anweisungen des Bordpersonals, haben sie das ihrige dazu beigetragen, bestehende und unkalkulierbare Risiken so weit als möglich zu minimieren.
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