Schlangenbeschwörer, Dattelpalmen, Minarette, die bei Sonnenuntergang einen atemberaubend schönen Scherenschnitt kreieren und der Duft tausender Gewürze – Marrakesch ist so orientalisch wie eine Metropole nur sein kann! Um die Seele der Stadt zu erfühlen, lohnt es sich den folgenden Geheimtipps zu folgen.
1. Das Café im Fotografiemuseum
Nicht nur leidenschaftlichen Hobbyfotografen werden die Exponate des „Maison de la Photographie de Marrakech“ in der Rue Ahl Fes gefallen. Ist die Ausstellung durchschritten, begeben sich die meisten Besucher auf die Dachterrasse, um einen kleinen Imbiss zu sich zu nehmen.
Die Aussicht, die sich ihnen dort oben bietet ist phänomenal und gehört vor allem kurz vor Sonnenuntergang zu den Panorama-Hotspots Marrakeschs. Die klobige Moschee al-Mansur ragt direkt vor den Augen der Museumsbesucher auf und dahinter reihen sich die Gipfel des Hohen Atlas aneinander. Wer in den Wintermonaten reist, findet sie sogar schneebedeckt vor. Dieser exotische Kontrast zwischen palmengesäumter Wüstenstadt und eisigem Gebirge brennt sich unlöschbar in die Erinnerung jedes Betrachters ein.
2. Der Djemaa el Fna zur blauen Stunde
Der berühmte Platz im Herzen Marrakeschs ist zwar wunderschön aber selbstverständlich kein Geheimtipp. Zu einem ebensolchen verwandelt er sich indes, sind die Touristenmassen des Tages abgezogen. Haben die Ausflugsbusse nämlich die Stadt verlassen, gehört der Djemaa el Fna wieder den Einheimischen.
Garküchen rollen heran, Gaukler strömen herbei, Schlangenbeschwörer und Geschichtenerzähler beginnen mit ihren Darbietungen und Menschentrauben finden sich zu Diskursen über Gott und die Welt zusammen. Wasserpfeifen, Fes‘ und tausende Lichter dominieren dann das Antlitz der Freifläche und Reisende werden sich wie in einem Rausch der Sinne fühlen.
3. Ein Friedhof voller Anmut
Um zu den Saadier-Gräbern zu gelangen, braucht es ein wenig Aufmerksamkeit. Stehen Reisende vor der Moschee al-Mansur, die auch Kasbah-Moschee genannt wird, sollten sie sich rechts halten. Ein unauffälliges, kleines Tor, das in einen schmalen Durchgang mündet, geleitet sie zu jenem Gottesacker. Obwohl mitten in der geschäftigen Altstadt Marrakeschs gelegen, meint das Gelände eine Oase der Ruhe und Andacht.
Das Große und Kleine Mausoleum, die hübsche, aus Zedernholz geschnitzte Kuppel und die herrlichen Grünflächen entrücken von jedwedem Alltagsstress. Auf dem Gelände liegen mehrere Herrscher der Saadier-Dynastie und über 100 ihrer Familienmitglieder begraben. Sich im Großen Mausoleum ganz rechts haltend, gelangen Besucher zu einer reichverzierten Grabstätte dreier Königskinder.
4. Ein Picknick im Garten Eden
Eigentlich tun es nur die Einheimischen. Doch wer über das Wochenende in Marokko weilt, sollte es sich nicht nehmen lassen, ebenfalls hinaus zu den Agdal-Gärten zu fahren und sich im Schatten einer Palme zu entspannen. Die Anlage ist nur freitags und sonntags geöffnet. Dann aber rückt halb Marrakesch mitsamt Picknickdecke und einem transportablen Mittagessen an, um die Idylle der Gärten zu genießen.
Besonders rund um die drei Wasserbecken, in denen gigantische Karpfen schwimmen, wird sich gerne niedergelassen. Die 220 Meter langen und 200.000 Kubikmeter Wasser fassenden Bassins versprühen ein stimmungsvolles Flair. Durch die Lüfte wabert der Duft der unzähligen Mandel- und Apfelbäume. So mancher Orangenbaum kann die Last seiner reifen Früchte kaum noch tragen und Jasmin, Holunder und Rosen gedeihen an jeder Ecke.
Ein wahrgewordenes Märchen aus Tausendundeiner Nacht: Marrakesch
Als eine der vier ehemaligen Königsstädte des Berberreiches verzaubert die City zu Füßen des Hohen Atlas mit historischem Charme und in die Gegenwart geretteter Tradition. Souks, alte Stadtmauern, immergrüne Gärten und das Gewimmel der engen Gassen verstehen es, die Sinne zu betören!
Titelbild: © istock.com -VanderWolf-Images
Textbild: © istock.com – Jasmina Mihoc
Hannah Meier
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