Bologna – Eine beliebte Studentenstadt mit Flair

Am Fuße der Apenninen gelegen, hat Bologna nicht nur eine wechselvolle Geschichte vorzuweisen. Die Universitätsstadt zeichnet sich durch ein hübsches historisches Zentrum, eine lebendige Kunst- und Kulturszene und kulinarische Schmankerl aus.

Ein Wald von Türmen: Bologna

Nachdem die Kelten, Etrusker und Römer in der Talsenke des Reno allesamt ihre Spuren hinterlassen hatten und auch die Truppen Kaiser Friedrich Barbarossas brandschatzend hindurchzogen, erlangte Bologna im 13. Jahrhundert seine Blütezeit. Die selbstbewussten Städter wollten sich nicht länger von der Obrigkeit beherrschen lassen und stellten ihre Macht und ihren Reichtum offen zur Schau: Sie bauten Türme.

Diese hohen, schlanken Bauwerke waren schon aus der Ferne sichtbar und avancierten bald zum Bolognesischen Markenzeichen. Nur 17 der vormals 180 Geschlechtertürme haben die Zeit überdauert.

Der Asinelli-Turm ist 97 Meter hoch und kann bestiegen werden. Auf einem Grundriss von 10 mal 10 Metern errichtet, führt in seinem Inneren eine Holztreppe die Reisenden zur herrlichen Aussichtsplattform. Schwindelfrei und ein wenig furchtlos sollten die Gipfelstürmer allerdings schon sein. Der Asinelli neigt sich ganze 2,20 Meter zu Seite!

Unterhalb des städtischen Wahrzeichens tummeln sich gerade in den Abendstunden Einheimische wie Touristen. Die rund 80.000 Studenten Bolognas haben die Piazza zu einem beliebten Treffpunkt erklärt und geben sich gemeinsam mit den staunenden Besuchern dem Sehen-und-gesehen-werden hin.

Video: Bolognas Sehenswürdigkeiten

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Rund um die Piazza Maggiore – Sehenswürdigkeiten am laufenden Band

Das Herz Bolognas schlägt am Neptunsbrunnen vor der Basilika San Petronio. Das Gotteshaus ist der fünftgrößte gotische Kirchenbau der Welt und gehört zu den Must-Sees der City. Das Licht- und Schattenspiel der Säulen, Bögen und Fenster ist atemberaubend und weist San Petronio als bauliche Meisterleistung in Formvollendung aus. Steht die Sonne hoch am Himmel, wirft ein senkrecht angebrachter Stab den Schatten der längsten Mittagslinie der Erde auf den Kirchenboden. Über 66 Meter lang, gab sie den Menschen vormals Auskunft über Jahreszeiten, Sonnenjahre oder die exakte Urzeit.

Die Fresken an den Wänden lehnen sich deutlich an Dantes Göttlicher Komödie an. Viel Aufsehen hat die Darstellung des Mohammed erregt. Der Maler Giovanni da Modena hat im 14. Jahrhundert das Weltgericht auf die Wände projiziert und den muslimischen Religionsgründer gefoltert in der Hölle gezeichnet. Draußen vor der Kirche reckt Neptun seinen Dreizack in Richtung Himmel.

Autofans wird dessen Antlitz bekannt vorkommen. Die fünf Brüder Maserati wollten ihre Liebe zur Heimatstadt Bologna beweisen und so prangert noch heute auf jedem Fahrzeug des Kultunternehmens der göttliche Dreizack.

Alte Schulen, neue Motoren und viele Arkaden

Wohnraum war im Bologna des Mittelalters Mangelware. Die Stadtverwaltung verdonnerte jeden Hausbesitzer dazu über dem Erdgeschoss noch einen vorgezogenen Bau zu errichten und legte damit den Grundstein für ein heutiges Highlight der Metropole: Arkaden. Insgesamt bringen es die vor Wind und Wetter schützenden Laubengänge auf 40 Kilometer Länge.

Shopping-Fans werden sie lieben! Edle Boutiquen, bodenständige Lebensmittelhändler und zahllose Buchläden haben sich dort eingemietet. Letztere profitieren vor allem von den vielen Studierenden der Stadt.

Die Universität Bologna wurde vermutlich im Jahre 1088 gegründet und bezeichnet sich selbst als die wahrscheinlich älteste Hochschule des Globus. Ganz sicher sind sich Historiker allerdings nicht, studierte die arabische Welt doch wohl schon länger an Fakultäten. In Europa genießt sie allerdings das uneingeschränkte Recht, sich als Mutter aller Universitäten zu sehen. Erfindergeist und Forscherdrang haben auch dazu beigetragen, dass Bologna als Motorenhochburg gilt. Ducati und Maserati sind hier beheimatet. Das sehenswerte Ducati-Museum versteht es nicht nur ausgemachte Zweiradfreunde tief zu beeindrucken.

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Hannah Meier

Hannah Meier, 28 Jahre alt, aus Duisburg. Redakteurin auf entdeckungsreisen.org

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