Die griechische Insel nahe des türkischen Festlandes ist eines der Hauptziele des syrischen Flüchtlingstreks. Dass Kos ganz nebenbei auch ein wunderhübsches Fleckchen Erde meint, macht es zu einer Destinationen für Menschen, die helfen und urlauben gleichzeitig möchten.
Beistehen und unbürokratisch helfen
Tausende Menschen harren auf Kos aus, um mit einer Fähre aufs griechische Festland zu kommen. Bis zu drei Wochen dauert die komplizierte Prozedur, die das Einchecken auf dem Schiff erlaubt. In dieser Zeit sind die Menschen völlig sich selbst überlassen. Wer Billigflüge nach Kos bucht, kann einige von ihnen wenigstens mit dem Nötigsten versorgen. Babynahrung in Pulverform, Kleidung oder schlicht Wasserflaschen helfen. Und haben Touristen Schlafsäcke zu Hause nutzlos herumliegen, sollten sie diese in ihre Reisetasche packen.
Der Erdboden auf Kos ist hart. Weil auf dem Eiland Urlauber und Flüchtlinge zusammentreffen, entsteht ein seltsames Gefüge. Die einen sind auf der Suche nach Erholung, die anderen streben Freiheit und Frieden entgegen. In den Parks der gleichnamigen Inselhauptstadt begegnen sich beide Extreme und so erhalten die Passagiere der Billigflüge nach Kos rasch Gelegenheit, den Heimatlosen ihre Hilfe angedeihen zu lassen. Auch ein verständnisvolles Gespräch, eine freundschaftliche Geste und medizinisches Know-how trösten!
Nicht wegsehen und gemeinsam Zeit verbringen
Selbstverständlich soll sich bei einem Urlaub auf Kos auch erholt werden. Aber wer sagt denn, dass sich die Ansprüche „helfen wollen“ und „eine schöne Zeit haben“ nicht vereinen lassen? Weil nette Bekannte gerne mal zum Essen eingeladen werden, darf sich diese Aufforderung auch an eine Flüchtlingsfamilie richten. Die Versorgungs-Mechanismen der griechischen Regierung greifen nur langsam und sind unzureichend und daher unterstützt jede kostenlose Mahlzeit das Dasein der Gestrandeten. Was Urlauber an einem solchen Abend erfahren und über welche Themen miteinander gesprochen wird, ist für beide Seite lehrreich und erweitert den jeweiligen Horizont. Außerdem kann sich daraus eine Freundschaft fürs Leben entspinnen. Es dürfte nicht schwerer fallen mit Flüchtlingen anstatt mit Miturlaubern in Kontakt zu kommen – schließlich vermag jeder Mensch ein interessanter Gesprächspartner zu sein.
Trotzdem: Naturbestaunen, Sightseeing und Baden
Neben der Hilfe, die die Reisenden für die Flüchtlinge leisten, darf auch die Entschleunigung nicht zu kurz kommen. Im Anschluss an einen der Billigflüge nach Kos in der Embros-Therme planschen und das heiße, heilsame Thermalwasser genießen, repräsentiert eine Option. Die Quelle sprudelt zwölf Kilometer südlich der Inselhauptstadt aus einer Felsspalte und sammelt sich in einem natürlichen Pool am Meer. Ein weiteres Highlight meint die Festung Andimachia. Die knapp ein Kilometer lange Burgmauer thront auf einer weitum sichtbaren Erhebung und wurde schon zu byzantinischer Zeit als strategisch günstiger Stützpunkt für die Schifffahrt genutzt.
Zwei Gotteshäuser im Inneren der Anlage erzählen aus der wechselvollen Vergangenheit. Die wichtigste archäologische Stätte Kos‚ versteckt sich an einem von Zypressen bewaldeten Hügel: Das Asklepieion. Das dem griechischen Gott der Heilkunst gewidmete Bauwerk fungierte dereinst als Krankenhaus, wenngleich auch Tempel und Säulengänge zur Huldigung des Asklepios freigelegt wurden. Wer sich nun nach ein wenig Müßiggang sehnt, setzt am kilometerlangen Polemi Golden Beach zum Sprung ins kristallklare, warme Mittelmeer an.

Das eine schließt das andere nicht aus: Kos
Eine helfende Hand sein und dennoch auf der Sonnenliege dösen – Urlaubern, denen das Wohlergehen anderer Menschen am Herzen liegt, können sich ohnehin erst dann entspannen, haben sie ihren Teil dazu beigetragen. Auf Kos haben Hilfsbereite aktuell die Möglichkeit, ihre Humanität zu beweisen und dennoch Ferienfreuden zu genießen.
Titelbild: © istock.com – sborisov