Slum-Tourismus – Kontrast-Erfahrungen für Touristen

In den Favelas von Brasilien lernt man die Lebensumstände besser kennenDer sogenannte Slum-Tourismus wird immer beliebter und wird bereits auch schon unter Bildungsreisen angeboten. Früher wurde vor solchen Besichtigungen gewarnt, doch heute besichtigen immer mehr Touristen die Armutsviertel ihres Urlaubszieles. Ob nun in Indien, Südafrika oder Brasilien, in denen es die sogenannten Favelas gibt, will man heutzutage im Urlaub eine Kontrasterfahrung erleben. Nicht nur die schönen Seiten des Urlaubslandes geniessen, sondern auch hinter die Kulissen blicken wird immer mehr zum Trend.

Was versteht man genau unter Slum-Tourismus?

Meist handelt es sich bei diesen Besichtigungen um geführte Touren, bei denen die Touristen zu Fuß oder mit dem Kleinbus durch das entsprechende Armutsviertel ihres Urlaubszieles geführt werden. Sie sollten hierbei aber keinesfalls an Touren teilnehmen, bei denen Sie in Luxusbussen durch die Armutsviertel gefahren werden. Denn hiervon sehen die Einheimischen sodann keine geldliche Unterstützung. Anders sieht es aus, wenn ein Einheimischer durch die Slums führt. Denn diese Touren haben auch etwas Gutes, denn oft werden hiervon Hilfsprojekte in den jeweiligen Slums finanziert und unterstützt. So kann man als Tourist auch das Gefühl haben, etwas zur Hilfe im Urlaubsland beigetragen und nicht nur geschaut zu haben. Keinesfalls sollte man sich jedoch alleine in die Slums wagen, sondern immer nur mit einheimischer und professioneller Begleitung.

Was verbirgt sich hinter den Slums?

In Brasilien werden diese Armutsviertel, die sich innerhalb einer großen Stadt befinden, auch Favela genannt. Am Anfang bestanden diese Viertel nur aus Bauten aus Blechkanistern, Palmwedeln und Kistenbrettern. Heute bestehen sie meist aus Steinen und Holzbrettern. Häufig handelt es sich hierbei auch um eine Stadt in der Stadt, die sich oft unabhängig von der offiziellen Stadtverwaltung selbst verwaltet. Häufig stehen große Drogenkartelle hinter der Leitung einer Favela in Brasilien. In vielen Slums sind die Länder jedoch daran interessiert, dass die Lebensqualität hier gesteigert wird und versuchen, durch Legung von Wasser- und Stromleitungen die Bewohner in den Rest der Großstadt zu integrieren. Vergleichbare Siedlungen findet man jedoch nicht nur in Brasilien, sondern ebenso auch in den anderen Entwicklungsländern, wie zum Beispiel den vielen afrikanischen Staaten oder Indien.

Hinter die Kulissen blicken

So schön das Urlaubsland mit Sonne, türkisblauem Meer und langen Sandstränden auch scheint, man sollte immer auch die Bildungsreisen im Vordergrund sehen und eine Slum-Führung mitmachen. So kann man das Leben der Bevölkerung des Gastlandes hautnah erleben und sehen, wie hier eigentlich gelebt wird. Dadurch erfährt man mehr über Land und Leute als bei einem reinen Strandurlaub. Durch das Buchen einer der geführten Touren durch ein Armutsviertel kann man der einheimischen Bevölkerung zudem noch helfen, eine bessere Lebensqualität, wie etwa durch den Bau von Schulen, zu erreichen.

Bildquelle: © Cifotart – Fotolia.com

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Hannah Meier

Hannah Meier, 28 Jahre alt, aus Duisburg. Redakteurin auf entdeckungsreisen.org

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