Reisen in Krisengebiete: Wann man besser darauf verzichten sollte

Männer mit WaffenVielleicht klingt es für den einen oder anderen Abenteuerurlauber zunächst reizvoll, eine Reise in eines der ausländischen Krisengebiete zu unternehmen — schließlich wäre das eine einmalige Chance, die Stimmung im Land und die alltäglichen Lebensumstände der Einheimischen ungefiltert kennenzulernen. Doch nicht in jeder Region ist das ohne weiteres möglich, und teils drohen sogar erhebliche Gefahren für Reisende.

Das Auswärtige Amt pflegt eine detaillierte Liste mit Informationen, die einen aktuellen Überblick über internationale Sicherheitsrisiken und Reisewarnungen auf der gesamten Welt enthält. So hat man vor einer Reise eine gute Grundlage, um ein sicheres Reiseziel zu finden, und die möglichen Gefahren und Einschränkungen vor Ort realistisch einzuschätzen.

Das bedeuten die einzelnen Warnstufen

Das Auswärtige Amt unterscheidet zwischen verschiedenen Risikostufen, die von reinen Sicherheitshinweisen bis hin zu Reisewarnungen für ganze Länder reichen. Vereinzelt werden auch Ausreiseaufrufe für besonders gefährdete Regionen veröffentlicht, die alle im Land befindlichen deutschen Staatsbürger zum Verlassen des Landes auffordern. Zwar der Staat in der Regel niemandem die Einreise in bedrohte Regionen komplett verbieten, doch Gebiete mit deutlichen Warnungen sollten nach Möglichkeit dennoch komplett vermieden werden. Häufig kann im Notfall keine akute Hilfe geleistet werden, da teils schlicht keine entsprechenden Sicherheitskräfte anwesend sind.

Das Auswärtige Amt unterteilt die potenziellen Risiken in:

Sicherheitshinweise: Es wird auf spezifische Risiken hingewiesen, mit denen deutsche Reisende in bestimmten Ländern oder Regionen rechnen sollten. Gelegentlich wird von einer Einreise abgeraten. Vor allem drohende Entführungen, Piraterie und hohe Kriminalitätsraten sind Anlass für Sicherheitshinweise.

Teilreisewarnung: In bestimmten Gebieten eines Landes kann es zu konkreten Gefahren für Reisende kommen. Die in der jeweiligen Warnung benannten Regionen sollten gemieden werden, die anderen Teile des Landes können jedoch gegebenenfalls bereist werden.

Reisewarnung: In den betreffenden Ländern herrscht eine akute Bedrohung für Leib und Leben für deutsche Staatsbürger. Von der Einreise wird dringend abgeraten.

Ausreiseaufruf: Alle deutschen Staatsangehörigen, die sich derzeit in der betroffenen Region befinden und nicht dringend vor Ort gebraucht werden, sollten zu ihrer eigenen Sicherheit so bald wie möglich das Land verlassen. Von Reisen in diese Gebiete wird strengstens abgeraten, solange die Bedrohung anhält. Der Ausreiseaufruf nur wird in äußerst extremen Fällen veröffentlicht, wie zum Beispiel aufgrund der Ebola-Epidemie in Westafrika.

Video: SoKo Afghanistan Deutsche Polizisten im Krisengebiet

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Diese Gebiete sollten gemieden werden

Fast bedenkenlos können Reisen in die meisten europäischen, nordamerikanischen und australischen Länder und Regionen unternommen werden. Bis auf wenige Ausnahmen, für die vereinzelte Sicherheitshinweise gelten, können abenteuerlustige Touristen in diesen Teilen der Welt weitgehend beruhigt auf Entdeckungsreise gehen. In Europa wird vor Reisen in die östliche Ukraine gewarnt, da die Auseinandersetzungen mit Russland weiterhin ein erhöhtes Risiko darstellen.

Auf dem nordamerikanischen Kontinent gehören Mexiko und Guatemala zu den unsicheren Gebieten, und in Ozeanien sollten Reisende in Papua Neu Guinea vorsichtig sein. Grund ist vor allem drohende Gewalt durch bewaffnete Auseinandersetzungen und eine generell hohe Kriminalitätsrate. Und in Südamerika gelten Sicherheitshinweise wegen drohenden Entführungen für Peru, Venezuela und Kolumbien, doch abseits der bedrohten Städte und Regionen kann man dennoch relativ sicher reisen.

Reiseratgeber
Konkretere Gefahren drohen auf dem afrikanischen Kontinent: Hier spricht das Auswärtige Amt Reisewarnungen für Somalia, Libyen, Süd Sudan und Zentralafrika aus. Gewarnt wird vor allem vor Terrorismus, Entführungen, Piraterie und kämpferischen Unruhen. Für zahlreiche weitere Regionen in ganz Afrika wird zudem eine Teilreisewarnung gegeben, da auch hier immer wieder mit terroristischen Anschlägen und gezielten Entführungen zu rechnen ist.

Im asiatischen Raum sind viele Gebiete völlig bedenkenlos zu bereisen, während in anderen Regionen durchaus mit ernsthaften Gefahren durch Terrorismus, militärische Auseinandersetzungen, Entführungen und Piraterie gerechnet werden muss: Vor allem Afghanistan, Syrien, Irak, Jemen, Pakistan, die Philippinen und Georgien gehören zu den Ländern, für die das Auswärtige Amt eine aktuelle Reisewarnung herausgibt. Ebenfalls gewarnt wird vor Reisen ins japanische Fukushima, da hier durch die Folgen der Atomkatastrophe von 2011 noch immer erhöhte Gesundheitsgefahr besteht.

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Bildquelle: ©iStock.com/zabelin

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Hannah Meier

Hannah Meier, 28 Jahre alt, aus Duisburg. Redakteurin auf entdeckungsreisen.org

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