Frankfurt am Main ist eine Stadt, die immer eine Reise wert ist, denn neben den omnipräsenten Bankentürmen und dem allseits bekannten Flughafen hat sie für jeden Geschmack die passende touristische Attraktion zu bieten (siehe: Frühbucherreisen). Doch für viele Touristen ist es inzwischen nicht mehr besonders reizvoll, einfach nur die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, die in den gängigen Reiseführern aufgeführt sind, abzuarbeiten. Vielmehr wollen sie die Stadt auf eigene Faust entdecken und möglichst einzigartige Orte und Unternehmungen kennenlernen. Aus diesem Grund erfreuen sich Projekte wie „Rent a Local Friend„, bei denen es darum geht, dass Einheimische Touristen ihre Stadt abseits der gängigen Sightseeing-Routen zeigen, seit Jahren wachsender Beliebtheit. Da es für Frankfurt leider noch keinen Service dieser Art gibt, wollen wir einige Tipps für den nächsten Frankfurt-Besuch bereitstellen.
Man war nicht in Frankfurt, wenn man nicht…
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… eine Kneipentour durch Alt-Bornheim gemacht hat
In den meisten Reiseführern wird Alt-Sachsenhausen südlich des Mains für einen zünftigen Abend in Frankfurt empfohlen. Diese Empfehlungen locken seit Jahrzehnten so zuverlässig Touristen durch die engen Altstadtgassen, dass sämtliche Frankfurter diese Gegend großzügig meiden. Frankfurter Originale trifft man deshalb viel eher in den urigen Kneipen der oberen Berger Straße in Bornheim, wo man von der Bedienung noch in weichem hessischen Singsang gefragt wird, ob sie nach dem Leeren des ersten Apfelweinkrugs „noch e Schobbe bringe“ kann. Doch auch tagsüber lohnt sich der Besuch, denn in diesem Teil Frankfurts gibt es noch zahlreiche kleine, inhabergeführte Geschäfte und Restaurants, die in krassem Gegensatz zu jedem Vorurteil über Frankfurt stehen.
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… beim STOFFEL einem unverstandenen, aber genialen Songwriter gelauscht hat
Das Ensemble des Stalburg-Theaters zieht seit nunmehr zehn Jahren in den spielfreien Sommermonaten mit seiner Bühne in den Günthersburgpark, wo das Theaterprogramm mit Auftritten verschiedener Künstler, darunter Sänger, Instrumentalisten, aber auch Comedians durchmischt wird. Das Ganze nennt sich STOFFEL, was für „Stalburg Theater offen Luft“ (siehe: Frankfurt.de – Stahlburg Theater)steht, und die Besonderheit daran ist, dass es generell völlig kostenlos ist und nur durch die freiwilligen Spenden der Zuschauer finanziert wird. Selbstverständlich bietet Frankfurt noch weitere interessante kulturelle Tipps, auch für den Rest des Jahres, die man auf der Veranstaltungsseite von unser-frankfurt.de finden kann.
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… das Bahnhofsviertel einmal bei Tag und einmal bei Nacht durchstreift hat
In keinem anderen Viertel liegen die Gegensätze von arm und reich, illegal und legal, Unterwelt und Bankenreichtum so nah beieinander. In diesem Schmelztiegel der Kulturen führt der direkte Weg vom Bahnhof zu den Wolkenkratzern der Banken vorbei an unzähligen Bordellen, Sex-Shops, internationalen Delikatessengeschäften, Schmuckgeschäften, alten Auto- und Fahrradwerkstätten in den Hinterhöfen und natürlich Restaurants und Imbissküchen aus aller Herren Länder. Hier hat man die Gelegenheit Frankfurts Vielfalt auf engstem Raum kennenzulernen.
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…Handkäs mit Musik in einer original Frankfurter Apfelwein-Kneipe gegessen hat
Wer das traditionelle Frankfurter Gericht „Handkäs mit Musik“ bestellt, bekommt einen auch in anderen Teilen Deutschlands bekannten Sauermilchkäse, der in einer Essigmarinade eingelegt wurde und deshalb auch eng mit dem Sprichwort „Sauer macht lustig“ verwandt ist. Dunkles Bauernbrot erleichtert vielen ahnungslosen Touristen den Genuss, und zusammen mit einem leckeren Apfelwein, der in den traditionellen Kneipen noch selbst gekeltert wird, ist es ein Geschmackserlebnis der besonderen Art. Wem diese Kombination nicht verlockend genug erscheint, der kann natürlich auch auf andere Delikatessen wie Rippche mit Kraut oder Grie Soß ausweichen. Diese Gerichte findet man in jeder der traditionellen Frankfurter Apfelweinkneipen, die es vor allem in den Stadtteilen Bornheim, Sachsenhausen und Höchst gibt.
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